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Schwertlilie (Iris)

Die Schwertlilie (Iris) gehört zu den ältesten Bewohnern der Erde. Erste Funde könnten rund 35 Millionen Jahre alt sein. Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und besticht mit ihren in allen Farben schillernden kräftigen Blüten und ihrem hoheitsvollen Wuchs.

In der griechischen Mythologie ist die Götterbotin Iris mit ihren geflügelten Schuhen unterwegs zwischen Erde und Olymp, um die Befehle der Götter auszuführen. Während Hermes als Bote des Zeus gilt, wird Iris eher der Hera zugeordnet. Sie reist auf dem ihr zugeschriebenen Regenbogen hin und her und gilt daher auch als Begleiterin insbesondere weiblicher Seelen ins Totenreich. In Griechenland ist die Iris noch heute eine typische Grabesblume.

Das zarte, an einen Regenbogen erinnernde Blütenmuster gilt symbolisch als eine Verbindung von Gott zu den Menschen. Mit beiden Enden berührt der Bogen die Erde, während die Mitte hoch in den Himmel reicht. Darum wird die Iris auch der Heiligen Maria als Mittlerin zwischen der göttlichen und der materiellen Welt zugeschrieben.
Die Irisblüte diente als Wappenzierde der französischen Könige und ihr hoher Wuchs erinnert an die Hoheit Mariens. Die spitzen Blätter gleichen Schwertern, die durch die Seele der Gottesmutter dringen. Darum steht die Schwertlilie auch als Symbol für das durch die Passion Christi entstandene Leid seiner Mutter Maria.

In den frühen Klöstern hatte die Schwertlilie meist ein eigenes Beet. Ihre Wurzel wurde getrocknet, zerrieben und in Wein aufgelöst und zur Behandlung von Blasenerkrankungen verwendet. Schon Hildegard von Bingen empfahl, zahnenden Kinder eine Iriswurzel umzuhängen. Als Beißhilfe ist sie auch heute noch unter dem Namen Veilchenwurzel in der Apotheke zu kaufen.

Der Duft der Iris wurde schon immer geschätzt. Die Adligen in Mitteleuropa haben mit einem Puder aus Veilchenwurzeln ihre Perücken bestäubt und es als Trockenshampoo verwendet. In Italien wird die Iris pallida für die Parfumherstellung angebaut. Die meisten Duftstoffe enthält der Wurzelstock, das Rhizom.
Auch in der Sterbebegleitung wird ein Duftöl aus Iris und Rose verwendet. Es soll hilfreich sein zur Kontaktaufnahme mit der jenseitigen Welt.